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Mehr Geduld im Stillstand gefragt
ADAC Staubericht: Trotz sinkender Anzahl an Staus steigt die Staudauer und damit auch die Staubelastung.
VON THOMAS HEINEMANN
Die Zahl der Staus auf Deutschlands Autobahnen ist im Jahr 2019 leicht gesunken. Wie der ADAC berechnet hat, hat sich die Gesamtzahl aller Staus in Deutschland um etwa fünf Prozent auf knapp 708.500 Staus reduziert. Gesunken ist auch die Gesamtlänge aller Staus – um etwa sieben Prozent auf nunmehr 1.423.000 Kilometer. Ein Grund zur Freude sei das aber keineswegs, wie die Automobilexperten mitteilten: Um die Ergebnisse aus den einzelnen Staus und Stauregionen besser bewerten zu können, wurde als neue Kenngröße die sogenannte Staubelastung hinzugefügt. Anhand der Daten der Bundesanstalt für Straßenwesen in Bergisch Gladbach und der um 20 Prozent gestiegenen Zahl von Baustellen wurde ermittelt, sowohl die räumlich-zeitliche Ausdehnung der Staus als auch das Produkt der Staulänge und der Staudauer im vergangenen Jahr um zehn Prozent gestiegen ist.
„Im Negativ-Ranking der Bundesländer steht unverändert Nordrhein-Westfalen an der Spitze, 36 Prozent aller Staus entfallen auf Deutschlands bevölkerungsreichstes Bundesland“, teilt der ADAC mit: 253.115 der rund 708.500 Staumeldungen kamen aus NRW, wo insgesamt 452.774 der 1,4 Millionen Staukilometer zusammenkamen. Der am stärksten betroffene Autobahnabschnitt liegt aber tatsächlich in Bayern – auf der A3 zwischen dem Grenzübergang Stuben und Passau, wo sich über das Jahr 2019 rechnerisch 598 Staukilometer je Kilometer Autobahn aufsummiert haben. Auf Platz 2 landete mit 431 Staukilometern je Autobahnkilometer die A3 zwischen Köln und Oberhausen. Die A1 zwischen Dortmund und Köln belegte mit 364 Staukilometern je Autobahnkilometer den vierten Platz.
Staubilanz 2019 – Staumeldungen
Auch im NRW-Verkehrsministerium hat man den ADAC-Staureport mit Neugierde verfolgt und kommentiert: „Die Jahresfahrleistung aller Fahrzeuge auf Autobahnen in Nordrhein-Westfalen stieg seit 2010 um fast 13 Prozent. Da das Straßennetz in Nordrhein-Westfalen bereits an der Belastungsgrenze ist, hat die kontinuierlich anhaltende Zunahme des Verkehrsaufkommens ebenfalls erhebliche Auswirkungen auf das Stauaufkommen.“ NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst dazu: „„Es freut mich, dass der ADAC einige gute Entwicklungen in Nordrhein-Westfalen dokumentiert. Es gibt aber auch Schatten. Für mich ist klar: Wir können nicht zufrieden sein, jeder Stau ist einer zu viel. Gleichzeitig bleibt richtig: Der Verkehrsstau von heute ist der Sanierungsstau von gestern.“
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